In einer Welt, in der Cloud-Dienste wie Microsoft 365, Google Workspace, Salesforce oder AWS längst zum digitalen Alltag gehören, stehen Unternehmen vor einer zentralen Herausforderung: Wie lassen sich Daten, Nutzer und Anwendungen in der Cloud effektiv schützen, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen? Genau hier kommt der Cloud Access Security Broker – kurz CASB – ins Spiel.
Ein CASB fungiert als Sicherheitsinstanz zwischen den Nutzern und den Cloud-Diensten. Er bietet Transparenz, Kontrolle und Schutz für alle Cloud-Aktivitäten und ist damit ein unverzichtbares Werkzeug für moderne IT-Sicherheitsstrategien.

Was ist ein CASB?
Ein Cloud Access Security Broker (CASB) ist eine Sicherheitslösung, die zwischen den Nutzern eines Unternehmens und den Cloud-Diensten platziert wird. Er ermöglicht es, Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen, Datenflüsse zu überwachen und Bedrohungen zu erkennen. Dabei unterstützt er Unternehmen bei der Einhaltung von Compliance-Vorgaben und schützt vor Datenverlusten.

Die vier Säulen eines CASB
1. Transparenz
CASBs bieten umfassende Einblicke in die Nutzung von Cloud-Diensten. Sie identifizieren sowohl autorisierte als auch nicht autorisierte Anwendungen (Schatten-IT) und ermöglichen es, das Nutzerverhalten zu analysieren. Dadurch können Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen.
2. Datensicherheit
Durch Funktionen wie Verschlüsselung, Tokenisierung und Data Loss Prevention (DLP) schützen CASBs sensible Unternehmensdaten. Sie verhindern unbefugte Datenübertragungen und stellen sicher, dass vertrauliche Informationen nicht in die falschen Hände geraten.
3. Bedrohungsschutz
CASBs nutzen fortschrittliche Technologien wie maschinelles Lernen und Verhaltensanalysen, um Anomalien und bösartige Aktivitäten zu erkennen. Sie bieten Schutz vor Malware, Account-Hijacking und anderen Cyber-Bedrohungen. Durch kontinuierliche Überwachung der Cloud-Aktivitäten helfen CASBs, sich proaktiv gegen potenzielle Sicherheitsrisiken zu verteidigen.
4. Compliance
CASBs unterstützen Unternehmen bei der Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen wie DSGVO, HIPAA oder PCI-DSS. Sie bieten Funktionen zur Überwachung und Prüfung von Cloud-Aktivitäten, zur Verwaltung der Datenresidenz und zur Erstellung von Compliance-Berichten.
Implementierungsmodelle von CASBs
Je nach den spezifischen Anforderungen eines Unternehmens können CASBs auf verschiedene Arten implementiert werden:
API-basiert: Direkte Integration in Cloud-Dienste ohne Umleitung des Datenverkehrs.
Proxy-basiert: Leitet den Datenverkehr über den CASB, um Echtzeitschutz zu bieten.
Agentenbasiert: Installiert Software auf Endgeräten, um Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen.
Hybrid-Modell: Kombiniert verschiedene Ansätze für maximale Flexibilität und Sicherheit.
Praktische Anwendungsfälle
Schatten-IT aufdecken
CASBs identifizieren nicht autorisierte Cloud-Anwendungen, die von Mitarbeitern genutzt werden, und ermöglichen es, diese zu kontrollieren oder zu blockieren.
Schutz sensibler Daten
Durch DLP-Funktionen verhindern CASBs, dass vertrauliche Informationen unbefugt geteilt oder übertragen werden.
Zugriffskontrolle
CASBs ermöglichen es, den Zugriff auf Cloud-Dienste basierend auf Benutzeridentität, Standort oder Gerätetyp zu steuern.
Compliance-Berichterstattung
Sie bieten detaillierte Berichte und Audit-Protokolle, um die Einhaltung von Vorschriften nachzuweisen.
Fazit: CASB als unverzichtbarer Bestandteil der Cloud-Sicherheitsstrategie
In einer zunehmend cloudbasierten Arbeitswelt sind CASBs ein zentrales Element, um Sicherheit, Compliance und Effizienz zu gewährleisten. Sie bieten umfassende Kontrolle über Cloud-Aktivitäten, schützen sensible Daten und unterstützen Unternehmen dabei, gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Durch die richtige Implementierung eines CASBs können Unternehmen die Vorteile der Cloud voll ausschöpfen, ohne Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen.