Cybersicherheit – ein Feld voller Abkürzungen und Fachbegriffe, die nicht selten mehr verwirren als erklären. Ein Begriff, den man hier jedoch kennen sollte, ist CVE. Hinter diesen drei Buchstaben versteckt sich etwas ziemlich Entscheidendes für unsere digitale Sicherheit: die „Common Vulnerabilities and Exposures“ (also übersetzt etwa „gemeinsame Schwachstellen und Gefährdungen“). Doch was bedeutet das konkret, und warum sollte uns das kümmern? Ganz einfach: CVEs sind wie eine Art öffentlicher Aushang, auf dem bekannte Sicherheitslücken gesammelt und kategorisiert werden – für Experten und für alle, die ihre Systeme sicher halten wollen. In diesem Beitrag schauen wir uns an, was genau CVEs sind, wie sie funktionieren und welche Rolle sie in der modernen Cybersicherheit spielen.
Was ist ein CVE?
Stell dir CVE wie eine riesige öffentliche Liste oder Datenbank vor, in der alle bekannten Schwachstellen und Sicherheitslücken von Software und Systemen gesammelt werden. CVE steht für „Common Vulnerabilities and Exposures“ – also so viel wie „Gemeinsame Schwachstellen und Gefährdungen“. Die Idee dahinter ist ziemlich einfach: Wenn eine Sicherheitslücke entdeckt wird, landet sie unter einer eindeutigen CVE-Nummer in dieser Liste. Das ist wie ein Fingerabdruck für jede Schwachstelle – es gibt nie zwei gleiche CVEs, jede Schwachstelle ist einzigartig identifiziert.
Warum sind CVEs wichtig? Und wofür wird CVE verwendet?
Diese zentralisierte Liste hilft Entwickler, Admins, IT-Profis und Sicherheitsexperten weltweit, genau zu wissen, welche Schwachstellen bekannt sind und wo sie auftauchen könnten. So kann man gezielt nach Sicherheitslücken suchen und sie möglichst schnell beheben, bevor jemand sie ausnutzt. Stell dir vor, jemand entdeckt, dass bestimmte Versionen von Programmen wie WordPress oder MS Exchange eine Schwachstelle haben – sie könnten gehackt oder angegriffen werden. Sobald das als CVE gemeldet ist, wissen alle: Achtung, hier gibt es eine Lücke!
Ein CVE-Eintrag besteht im Wesentlichen aus der CVE-Nummer, einer kurzen Beschreibung der Schwachstelle und oft einem Verweis darauf, wie gefährlich die Lücke sein könnte. So können sich Sicherheitsleute schnell orientieren und darauf reagieren. Das Ziel? Systeme sicher halten, Bedrohungen im Blick behalten und uns alle ein Stückchen besser vor Cyberangriffen schützen.
Wie sieht ein CVE aus?
Ein CVE-Eintrag ist wie ein Steckbrief einer bestimmten Sicherheitslücke. Er enthält alle wichtigen Infos, um zu verstehen, was genau die Schwachstelle ist, wo sie vorkommt und wie gefährlich sie sein könnte. Nehmen wir mal das Beispiel CVE-2024-31111 genauer unter die Lupe – hier geht es um eine Sicherheitslücke in WordPress, die Cross-Site-Scripting (kurz XSS) betrifft.
1. CVE-ID
Die ID „CVE-2024-31111“ ist wie eine eindeutige Seriennummer für die Schwachstelle. Sie besteht aus dem Jahr, in dem die Lücke gemeldet wurde (2024), und einer individuellen Nummer (31111). Diese Nummer ist weltweit einmalig für diese Schwachstelle.
2. Beschreibung der Schwachstelle
Hier steht, worum es konkret geht: Bei diesem CVE handelt es sich um eine sogenannte „Improper Neutralization of Input During Web Page Generation“, also darum, dass Benutzereingaben nicht richtig gefiltert werden, bevor sie auf einer Webseite angezeigt werden. Dadurch entsteht eine XSS-Lücke, bei der Angreifer eigenen JavaScript-Code in Webseiten einschleusen könnten, um andere Nutzer zu schädigen. Hier speziell betrifft es verschiedene Versionen von WordPress (6.5 bis 5.9.9).
3. Betroffene Software und Versionen
In diesem Abschnitt sind alle betroffenen Versionen von WordPress aufgelistet – das reicht von Version 6.5 bis hinunter zu 5.9.9. Wenn du WordPress nutzt und deine Version in der Liste steht, ist dein System potenziell gefährdet.
4. Verfügbare Patches und Quellen
Oft gibt es Links zur offiziellen Website oder anderen Quellen, die Details oder Updates zur Lücke bereitstellen. In diesem Fall gibt es Links zu Patchstack und WordPress-News, die mehr über den Patch und die Sicherheitslücke erklären.
5. Kategorie und technische Details
Die Lücke gehört zur Kategorie „Cross Site Scripting (XSS)“ – ein sehr häufiger Angriffstyp, bei dem bösartige Skripte eingeschleust werden. Außerdem gibt es die „CWE-ID“ (Common Weakness Enumeration), hier CWE-79, die anzeigt, dass es sich um eine bekannte Schwachstellenart handelt.
6. EPSS-Score und CVSS-Scores
Hier wird die Wahrscheinlichkeit angegeben, dass die Lücke in nächster Zeit ausgenutzt wird. Der „EPSS-Score“ für CVE-2024-31111 liegt bei 0,04 %, was auf eine geringe Wahrscheinlichkeit für Angriffe hindeutet. Zusätzlich gibt es den „CVSS-Score“, der die Gefährlichkeit einordnet – hier steht ein Score von 6,5, was als „mittel“ gilt. Dieser Score zeigt, dass die Lücke zwar ernst, aber nicht katastrophal ist.
Wo finde ich CVE details?
Kurz gesagt: CVE.org und die NVD sind deine besten Freunde, wenn du eine Schwachstelle nachschlagen willst. Und wenn du zusätzliche Infos brauchst, lohnt sich ein Blick auf die Webseite des Herstellers oder auf spezialisierte Sicherheitsplattformen.
Was ist der CVE Score?
Der CVE-Score ist sozusagen das Gefahrenlevel einer Sicherheitslücke – er zeigt auf einer Skala von 0 bis 10, wie ernst oder kritisch eine Schwachstelle ist. Je höher der Score, desto gefährlicher ist die Lücke und desto wichtiger, dass man sie schnell behebt. Dieser Score wird mit dem CVSS (Common Vulnerability Scoring System) berechnet, einem System, das weltweit genutzt wird, um Schwachstellen zu bewerten.
Stell dir den CVE-Score wie eine Schulnote vor, die verschiedene Kriterien berücksichtigt: Wie einfach lässt sich die Lücke ausnutzen? Muss ein Hacker besondere Zugangsrechte haben? Welche Auswirkungen hätte ein Angriff auf die Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit des Systems? All das fließt in den Score ein, der sich am Ende in eine Kategorie wie „niedrig“, „mittel“, „hoch“ oder „kritisch“ einordnet.
Beispiel: Ein Score von 3,5 wäre „niedrig“, da die Lücke wahrscheinlich nicht so leicht auszunutzen ist oder nur geringe Auswirkungen hätte. Ein Score von 9,8 dagegen ist „kritisch“ und deutet darauf hin, dass die Schwachstelle sehr einfach und mit großer Auswirkung zu missbrauchen wäre. Da will man dann am liebsten sofort ein Update oder einen Patch installieren!
Diese Bewertung ist extrem nützlich für Admins und IT-Teams, weil sie schnell erkennen können, welche Lücken oberste Priorität haben. Viele CVE-Datenbanken, wie die NVD, listen den CVE-Score mit auf, sodass man sofort ein Gefühl dafür bekommt, wie ernst eine Sicherheitslücke zu nehmen ist.
CVE vs. CWE
„CVE“ und „CWE“ klingen ähnlich und beide haben mit Schwachstellen zu tun, aber sie sind nicht das Gleiche. Der Hauptunterschied? CVE steht für eine ganz spezifische Schwachstelle in einem bestimmten System oder einer Software, während CWE eher das grundsätzliche Problem beschreibt, also die Art von Schwachstelle, die generell existieren kann.
CVE (Common Vulnerabilities and Exposures) ist eine eindeutige Kennzeichnung für eine einzelne, konkrete Sicherheitslücke, die irgendwo aufgetaucht ist. Stell dir vor, jemand entdeckt in einer bestimmten Version von WordPress einen Fehler, der zu Cross-Site-Scripting (XSS) führen kann – das wird als CVE gemeldet, sagen wir mal CVE-2024-31111. Dieser Eintrag beschreibt die Schwachstelle genau für diese spezielle Version von WordPress.
CWE (Common Weakness Enumeration) hingegen klassifiziert die allgemeinen Arten von Schwachstellen. Es ist wie eine Sammlung der üblichen „Fehlertypen“ in der Softwarewelt. Zum Beispiel steht CWE-79 für Cross-Site-Scripting (XSS) im Allgemeinen, also für die grundsätzliche Art von Schwachstelle, bei der ungefilterter Benutzereingaben in Webseiten zu bösartigem Code führen können. Das heißt, CWE-79 umfasst alle Cross-Site-Scripting-Lücken, egal in welcher Software sie auftreten – ob in WordPress, einer Web-App oder sonstwo.
Ein praktisches Beispiel: CVE-2024-31111 beschreibt die konkrete Schwachstelle in WordPress, die mit CWE-79 kategorisiert wird, da es sich um eine typische XSS-Lücke handelt. So kann man erkennen, dass dieses Problem zu einer bekannten Schwachstellenart gehört, die in der Softwareentwicklung allgemein auftritt und bei der man als Entwickler wachsam sein muss.
Zusammengefasst: CVE beschreibt das spezifische Problem in einer bestimmten Software und Version, während CWE den allgemeinen Schwachstellentyp bezeichnet. Beide Systeme ergänzen sich und helfen dabei, Sicherheitsprobleme besser zu verstehen und einzuordnen.
CVE Bedeutung für Unternehmen
Für Unternehmen sind CVEs wie ein Frühwarnsystem in der Welt der Cybersicherheit. CVEs helfen Unternehmen dabei, über alle bekannten Schwachstellen ihrer eingesetzten Software informiert zu bleiben. Diese Informationen sind entscheidend, um die IT-Sicherheit aufrechtzuerhalten und das Risiko für Cyberangriffe zu minimieren.
Wenn ein Unternehmen zum Beispiel eine bestimmte Version von Microsoft Exchange Server oder eine spezifische Datenbanksoftware nutzt, können CVEs anzeigen, ob und welche Schwachstellen in genau dieser Version bekannt sind. Ein CVE für Microsoft Exchange könnte etwa zeigen, dass ein Angreifer ohne großes Zutun von außen Zugriff auf sensible E-Mails bekommen könnte – etwas, das Unternehmen sicher unbedingt verhindern wollen.
Die meisten Unternehmen setzen auf eine Vielzahl von Softwarelösungen – von Betriebssystemen und Datenbanken bis hin zu Webanwendungen und internen Tools. CVEs helfen ihnen dabei, schnell zu sehen, wo Handlungsbedarf besteht. Wenn ein neuer CVE mit einem hohen Score auftaucht, wird oft ein „Patch“ (eine Software-Aktualisierung) vom Hersteller bereitgestellt, um die Schwachstelle zu schließen. Unternehmen können dann ihre Systeme auf die betroffenen Versionen überprüfen und entscheiden, welche Patches dringend installiert werden müssen.
Ein praktisches Beispiel: Ein Unternehmen, das mit Kunden- und Zahlungsdaten arbeitet, nutzt eine bestimmte Version von Apache, einem Webserver. Wenn ein CVE bekannt wird, der eine Sicherheitslücke in dieser Apache-Version beschreibt, und der CVE-Score hoch ist, muss das Unternehmen zügig reagieren. Ohne den Patch könnten Angreifer sich vielleicht unerlaubt Zugriff auf die Daten verschaffen – was für das Unternehmen nicht nur Imageschäden, sondern auch rechtliche Folgen hätte.
Werkzeuge um CVEs zu finden
Es gibt viele praktische Werkzeuge, die dabei helfen, CVEs zu finden und zu überwachen – perfekt für alle, die Sicherheitslücken im eigenen System im Blick behalten wollen. Ob Unternehmen oder einzelne IT-Profis, mit diesen Tools lassen sich Schwachstellen schnell erkennen, analysieren und beheben.
Hier sind einige der wichtigsten Werkzeuge:
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National Vulnerability Database (NVD)
Die NVD ist die „offizielle“ Anlaufstelle für alle registrierten CVEs. Sie wird vom US National Institute of Standards and Technology (NIST) betrieben und bietet eine durchsuchbare Datenbank, in der zu jeder CVE-Nummer alle wichtigen Infos stehen. Außerdem gibt es hier Bewertungen zur Gefährlichkeit (CVSS-Score) und oft auch Links zu Patches. -
Mitre CVE List
Auch Mitre, die Organisation, die das CVE-Programm verwaltet, stellt eine frei zugängliche CVE-Liste bereit. Hier kann man nach spezifischen CVEs suchen oder durch verschiedene Kategorien stöbern, um herauszufinden, welche Schwachstellen aktuell gemeldet wurden. Praktisch, wenn man einfach und direkt CVEs auflisten möchte. -
Shodan
Shodan ist eine Suchmaschine für vernetzte Geräte und Server, die CVE-Infos mit ihren Suchergebnissen verknüpft. Man kann Shodan nutzen, um herauszufinden, ob und welche Schwachstellen auf eigenen oder fremden Geräten zu finden sind. Besonders für Sicherheitsteams ist das ein starkes Tool, um die Sicherheit von Netzwerken zu überprüfen. -
Qualys
Qualys ist ein bekanntes Tool für Schwachstellenscans und Sicherheitsüberwachung, das speziell für Unternehmen entwickelt wurde. Es scannt alle Systeme und meldet gefundene CVEs. Zudem bietet es Sicherheitsberichte und Vorschläge, wie sich Lücken schließen lassen – ideal für den Einsatz in größeren IT-Umgebungen. -
OpenVAS
OpenVAS ist ein Open-Source-Tool zur Schwachstellenerkennung, das Systeme nach bekannten CVEs scannt und Berichte über entdeckte Schwachstellen erstellt. Es ist eine gute Wahl, wenn man eine kostenlose Lösung sucht, um regelmäßig nach CVEs zu scannen und so das Risiko von Angriffen zu reduzieren. -
Nessus
Nessus ist ein kommerzielles Werkzeug, das darauf spezialisiert ist, Schwachstellen in Netzwerken und Systemen zu finden. Es scannt gezielt nach CVEs und listet gefundene Schwachstellen auf, zusammen mit Infos zur Gefährlichkeit und Anleitungen zur Behebung. Nessus ist besonders beliebt in der Unternehmenswelt, weil es detaillierte Berichte und leicht verständliche Analysen bietet. -
Vulners.com
Vulners ist eine Suchmaschine speziell für Sicherheitslücken, die Daten aus verschiedenen Quellen (wie NVD, Exploit-Datenbanken und Foren) zusammenfasst. Man kann hier gezielt nach CVEs suchen oder Infos zu Sicherheitslücken nach Software, System oder sogar Schwachstellenart filtern.
Mit diesen Tools lassen sich CVEs schnell finden und bewerten – und Sicherheitslücken systematisch im Blick behalten.
Zusammenfassung
Aber wo finde ich CVE-Details? Gute Frage! Die National Vulnerability Database (NVD) ist die zentrale CVE Database, die dir nicht nur die grundlegenden Infos zu Schwachstellen gibt, sondern auch den CVE Score – eine Art Gefährlichkeitsbewertung für jede Schwachstelle. Ein hoher Score zeigt dir auf einen Blick, dass du schnell handeln solltest, um dein System zu schützen.
CVE wird vor allem verwendet, um IT-Teams und Unternehmen zu helfen, ihre Software und Systeme im Blick zu behalten. Wenn du also ein Unternehmen betreibst, ist es wichtig zu wissen, wo werden CVEs veröffentlicht? Neben der NVD und CVE.org gibt es auch Tools wie Qualys, Shodan und Nessus, die dir helfen, die neuesten CVEs zu entdecken. Die Frage wie viele CVEs gibt es? kann schnell beantwortet werden: Es kommen ständig neue Schwachstellen dazu, also immer schön auf dem Laufenden bleiben!
Insgesamt sind CVEs ein super praktisches Werkzeug, um die eigenen Systeme sicherer zu machen und Cyberbedrohungen im Zaum zu halten. Sie bringen Ordnung ins Chaos der Sicherheitslücken und geben dir die Infos, die du brauchst, um im digitalen Dschungel nicht unterzugehen.